1. Damen: Sieg gegen Wiker SV – Dem Murmeltier in die Suppe gespuckt

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Der letzte Ball der Partie war gespielt und die handelsüblichen Rituale wurden zelebriert. Derweil standen beide Trainer an der Seitenlinie und betrachteten das Geschehen mit beiden Händen am Kopf. Irgendetwas zwischen Haare raufen, Anspannung und Durchatmen.

Bis dahin hatten sich zwei Teams bespielt, die sich seit vielen Jahren enge und umkämpfte Matches liefern. Meist mit dem besseren Ende für die Kielerinnen, welche die letzten drei Heimspiele alle mit einem Erfolg im Tie-Break beenden konnten. Das schien sich im ersten Satz zunächst nicht anzudeuten, den die Gäste klar einfahren konnten. Trotz kurzem Schockmoment, als Ziska Gabrielli verletzt das Spielfeld verlassen musste, spielten die Büttels angeführt von Alex Schuda solide ihren Stiefel runter, während die Gastgeberinnen nicht so richtig ins Spiel fanden.

Soweit kein ungewohnter Spielverlauf. Ungewöhnlich wäre es gewesen, den Stiefel im Folgesatz weiter runterzuspielen. Doch weit gefehlt. Von hinten schlich sich das jährlich grüßende Murmeltier an, und schwupps waren die Gastgeberinnen deutlich vorn und konnten auch nicht wieder eingefangen werden. Satzausgleich. Wie immer halt.

Keine Überraschung im dritten Satz, der traditionell an die Gäste geht, alles klar so weit. Jedoch war der Gastgeber jetzt ‚on fire`, jeder Ball war hart umkämpft, Geschenke wurden nicht verteilt. Dennoch gelang es den Büttels sich abzusetzen, wofür auch die Durchschlagskraft von Jana Köhler, Julia Höftmann und Lena Guhl sorgten. Satzführung nach Eimsbüttel. Alles wie immer.

Auch der vierte Satz bot das, was in dieser Partie immer geboten wird. Lange, umkämpfte Ballwechsel und viel Leidenschaft. Zunächst mit Vorteilen für die Gäste, die sich bis zum 18:14 wenig Blößen gaben. Dann ein ‚Aus‘-Ruf von der Bank, gefolgt von einem auf die Linie plumpsenden Ball, und kurze Zeit später war man bei 18:18 in der Auszeit. Die wurde genutzt und es ging tatsächlich in Richtung Satzgewinn. Zwei Matchbälle, von denen der erste nicht durchgebracht werden konnte. Nun galt es den Sideout zu halten. Doch es kommt wie es kommen muss. Der gegnerische Aufschlag quält sich bis ans Netz, klettert mit letzter Kraft über die Netzkante und plumpst völlig entkräftet senkrecht hinunter. Klinisch tot sozusagen. Auch der nächste Ballpunkt blieb in Wik. Umgedrehte Verhältnisse, Satzball für die Gastgeberinnen, das Murmeltier feixte sich eins. Ins Spiel kommt der eben für klinisch tot erklärte Ball. Offensichtlich wiederbelebt, wird er erneut völlig entkräftet auf die Reise ans Netz geschickt. Wieder ein verzweifelter Kampf mit der Netzkante, aber es langt nicht für eine Überquerung. Nun wieder die Büttels, die kurz darauf ihren dritten, heftig umkämpften,  Matchball nach Hause brachten. Und dann standen sie da, die Trainer. In dem Moment hätte man nicht sagen können, welcher von beiden gerade gewonnen oder verloren hat.

Weiter Dritter, wie schön! Und zum Jahresabschluss folgt das Spiel gegen den Zweiten aus Oranienburg. Noch schöner. Da nimmt man es dann auch gerne in Kauf, wenn mittlerweile so viele Zipperlein zwacken, dass ein Teil der Kapelle am Wochenende nicht auflaufen kann. Wie freuen uns trotzdem.

Wiker SV – ETV 1:3 (15, -23, 19, 25)

Für den ETV am Ball:

Alex Schuda, Jana Köhler, Julia Spieker, Lena Guhl, Julia Höftmann, Franziska Gabrielli, Sandra Schneider, Nele Boyer, Laura Rawolle, Juliane Lüning und Maja Günther