Zum zweiten Heimspiel der Saison schlug das neuformierte Eimsbütteler Team gegen einen der Liga-Favoriten auf. Das junge Team von Rotation Prenzlauer Berg wurde seiner Rolle vor allem im ersten Satz gerecht, und konnte nach knapp 100 Minuten alle Punkte aus der Bundesstraße entführen.
Mit Claudia Förster im Zuspiel, Kathi Hinrichsen und Steffi Dinnies über Außen, Anna Jungjohann und Nina Deepen über die Mitte und Sandra Schneider als Libera starteten die Eimsbüttelerinnen in den ersten Satz und wurden von den Prenzelbergerinnen förmlich überrollt. Mit pressierendem Aufschlagspiel wurde Punkt um Punkt vorbereitet. Zu viele Eigenfehler prägten zudem das Spiel der Büttels, sodass der erste Satz eine herbe Klatsche darstellte.
Ein ganz anderes Bild zeigte der zweite Satz. Aus einer zunehmend stabilen Annahme kämpften sich die Büttels nun ins Spiel. Angetrieben von Libera Sandra Schneider (später zum MVP beim ETV gewählt), die kaum einen Ball zu Boden gehen ließ, und Zuspielerin Claudia Förster, die ihre Angreiferinnen geschickt einsetzte, konnte gleich zu Beginn einen Vorsprung erspielt werden. Mittelblockerin Hannah Mörke, zum Satzbeginn neu aufs Feld gekommen, zeigte eine tolle Leistung in Block und Angriff und auch der Diagonalwechsel mit Hannah Reich und Stephi Wilcke funktionierte gut. Doch Rotation gelang es immer wieder den Rückstand mit kleinen Serien auszugleichen – bis Svea Frobel zum Satzende ein paar scharfe Floats auspackte und den Sack zumachte. Satzausgleich.
Auch der dritte Satz fing zunächst gut an. Zwar lagen die Gäste leicht in Front, aber die Eimsbüttelerinnen hielten kompakt dagegen und konnten viele der langen, ansehnlichen Ralleys für sich entscheiden. Lotti Fuchs, immer wieder auf der Außenpositon eingewechselt, bearbeitete erfolgreich den gegnerischen Block und Kathi Hinrichsen setzte die Berlinerinnen sogar aus dem Hinterfeld gehörig unter Druck. In der Crunch-Time jedoch zeigten die Gäste, wozu sie in der Lage sind. Die knappe Führung der Gastgeberinnen wurde ausgeglichen und mit vier Breaks in Folge konnte Rotation erneut in Führung gehen.
Wer nun einen ‚kurzen Prozess‘ erwartete, sah sich getäuscht. Die Gastgeberinnen steckten den Kopf nicht in den Sand und hielten weiter tapfer dagegen. Bis zur Satzmitte entwickelte sich ein toller Fight auf Augenhöhe, und auch ein 11:15 Rückstand konnte noch einmal entscheidend verkürzt werden. Am Ende jedoch gelang es den Gästen konsequent am eigenen Aufschlag zu punkten, während die Eimsbüttelerinnen zu wenig Druck in Angriff und Aufschlag entwickeln konnten. So blieb am Ende nur ein Satz in Eimsbüttel.
Trotz phasenweiser sehr guter Leistung bleiben die 1. Damen somit auch am 3. Spieltag ohne Punkte. Was zunächst dramatisch aussieht, ist zum jetzigen Zeitpunkt aber keinesfalls überraschend, da das neuformierte Team zum Saisonbeginn gegen die drei Erstplatzierten Teams der Liga antreten musste. Bis zu diesem Zeitpunkt kann man getrost von einer Einspielphase reden, die nun mit einem guten Spiel und einer stetigen Leistungssteigerung beendet wurde. In den kommenden Wochen geht es gegen die Konkurrenten, mit denen man sich im Kampf um die Positionierung in der Tabelle messen möchte. Bereits am kommenden Wochenende erscheint der Aufsteiger aus Braunsbedra, der im Aufsteigerduell etwas überraschend gegen den VC Parchim unterlag.
Eimsbütteler TV – Rotation Penzlauer Berg 1 : 3 (10, -21, 21, 20)
MVP ETV: Sandra Schneider
MVP RPB: J. Bluhm
Für den ETV diese mal am Ball:
Claudia Förster, Katharina Hinrichsen, Anna Jungjohann, Svea Frobel, Stefanie Dinnies, Nina Deepen, Sandra Schneider, Hannah Reich, Stefanie Wilcke, Karlotta Fuchs, Hannah Mörke, und Louisa Marunde